Ben Salomo im Schulzentrum Illingen

Was bedeutet es, „man selbst“ sein zu können? Es bedeutet, dass man mit Leib und Seele, mit all seinen Sinnen und entsprechend seiner ganz persönlichen Wünsche so leben kann, wie man es möchte. Ohne, dass man Nachteile erfährt, in seiner Freiheit eingeschränkt und in seinen Gefühlen verletzt wird.

Nun möchte man meinen, dass dies in einer Demokratie, wie sie in Deutschland vorzufinden ist, für jeden Menschen gleichermaßen möglich ist. Ein selbstbestimmtes Leben ohne Vorurteile, ohne Anfeindungen und ohne Gewalt.

Am heutigen Montag, den 16.05.22, konnten die Schülerinnen und Schüler des Illtal-Gymnasiums und der Fortuin Gemeinschaftsschule Illingen erfahren, dass all diese Dinge bedauerlicherweise nicht selbstverständlich sind und schon gar nicht für jeden Menschen. Gleichzeitig wurde ihnen aufgezeigt, dass es möglich ist, das Ziel einer vielfältigen und offenen Gesellschaft gemeinsam zu erreichen.

So schilderte Ben Salomo, ein jüdischer Rapper und bekannter Vertreter des Deutsch-Rap, sehr eindrücklich, was es bedeutet, Teil eines Business zu sein, in dem Frauenfeindlichkeit, Homophonie und insbesondere Antisemitismus strukturell vorhanden sind und auf vielfältige Weise aufrechterhalten werden. Gleichzeitig begegnete ihm aber auch schon in Kindheit und Jugend Ablehnung und Diskriminierung aufgrund seines Glaubens. Ben Salomo gab seinen Lebenstraum – den Rap – auf, um einem noch größeren seine Aufmerksamkeit zu widmen. Der Hoffnung auf eine Gesellschaft, in der sich jeder Mensch ohne Einschränkung entfalten kann.

Eine Demokratie bietet alle Voraussetzungen für ein diskriminierungsfreies und selbstbestimmtes Leben. Es liegt jedoch an jedem Individuum, die Errungenschaften unseres Gemeinwesens zur Entfaltung zu bringen. Ben Salomo appellierte an die jungen Menschen, bewusst hinzusehen und hinzuhören, um von einem bloßen Wahrnehmen zu einem echten Verstehen zu gelangen. Es ist ihm gelungen, direkt und pointiert deutlich zu machen, was es braucht, um eine moderne und weltoffene Gesellschaft mitzugestalten.

Wir blicken also auf eine wirklich gelungene Veranstaltung zurück, die in Kooperation mit dem Adolf-Bender-Zentrum sowie der Friedrich-Naumann-Stiftung umgesetzt werden konnte.

Hierfür möchten wir uns im Namen beider Schule recht herzlich bedanken!

Rafael Groß (IGI) und Tobias Geibel-Emden (FGI)